Notruf 101. Telefonnummer der lokalen Leitstelle (24h): 087/552580 

Schläfrigkeit am SteuerAWSR

(Eine Kampagne der Wallonischen Agentur für Verkehrssicherheit - AWSR)

Die Ergebnisse der Umfragen zum Thema Schlaf sprechen eine deutliche Sprache: Wir schlafen nicht genug, und die neuen Arten des Medienkonsums sind an unserem Schlafmangel nicht unbeteiligt. Bildschirme verstärken zusätzlich unseren Schlafrückstand, der gegebenenfalls chronisch werden kann und uns noch schläfriger werden lässt - besonders bei monotonen Tätigkeiten wie beispielsweise dem Lenken eines Fahrzeugs. Dabei kann ein erheblicher Schlafmangel durchaus schwerwiegende Folgen haben.

Wie Sie wissen, ist das Phänomen der Schläfrigkeit am Steuer weiterhin kaum erfassbar, da es keine amtlich zugelassene Technologie gibt, mit der der Müdigkeitsgrad des Fahrers gemessen werden kann. Während ein Fahrer, der einen Unfall durch die Missachtung der Rechtsvorfahrt verursacht hat, bestraft wird, kann man die Auswirkungen seiner Müdigkeit kaum einschätzen, obwohl diese möglicherweise für das Eintreten des besagten Unfalls durchaus ausschlaggebend war. Im Protokoll wird lediglich die Missachtung der Rechtsvorfahrt, d. h. die sichtbare Unfallursache, festgehalten. Diese fließt daher als einzige unfallverantwortliche Variable in die Statistik ein.

Da aber die Müdigkeit objektiv zu einem geringeren Reaktionsvermögen am Steuer führt, muss sie bei der Unfallverhütung stärkere Berücksichtigung finden. Im Hinblick darauf möchte die AWSR die Öffentlichkeit erneut für dieses Risiko sensibilisieren.

 

Untersuchungen beweisen, dass sich unser Schlaf verschlechtert. Diese Phänomen hat oft Konsequenzen, die auf der Straße unterschätz werden. Deshalb startet die AWSR eine neue Sensibilisierungskampagne die die Autofahrer auffordert eine „gute Nacht“ zu verbringen um auf der Straße ausgeschlafen zu sein.

 

Bildschirmsüchtig

Laut einer europäischen Studie verbringt der Belgier im Durchschnitt fast 3 Stunden täglich vor Bildschirmen und dies außerhalb der Arbeitszeit. Damit befinden sich die Belgier an zweiter Stelle unter 18 Nationen.

Das Phänomen des Serienmarathons geht mit der Entwicklung der Streaming- und Download-Dienste einher: 38,3% der Belgier erklären, dass sie manchmal 3 Episoden oder mehr einer gleichen Serie hintereinander schauen.

Diese Bildschirmgewohnheiten bleiben nicht ohne Auswirkung auf den Schlaf. Wenn die Schlafenszeit kommt, tun viele sich tatsächlich schwer, das Fernsehgerät auszuschalten und verschieben so die Schlafenszeit. Und wenn man nicht online ist, hat man immer etwas anderes zu tun und natürlich zu wenig Zeit um es zu tun. So geht die Tendenz dahin, eher die Schlafenszeit zu beschneiden, als etwas aus unserem Terminplan zu streichen.

Resultat: Zwischen 2008 und 2018 ist die Anzahl Wallonen, die unter einer chronischen Müdigkeit leiden, von 4,8% auf 8,7% gestiegen. Fast ein Wallone auf drei erklärt ebenfalls, Schlafstörungen zu haben, unter anderem Probleme beim Einschlafen.

 

Die Schläfrigkeit, dieser unsichtbare Feind auf der Straße

Schlafmangel, der je nach Fall chronisch werden kann, wird uns über Tag bei monotonen Tätigkeiten schläfrig machen, wie zum Beispiel beim Steuern eines Fahrzeugs. Ein Fahrer, der im Durchschnitt 5 Stunden pro Nacht während mehreren Tagen hintereinander geschlafen hat, riskiert 6 Mal mehr einen Unfall zu verursachen, als ein Fahrer, der im Durchschnitt 8 Stunden pro Tag schläft. Das Risiko ist also vergleichbar mit dem einer Person, die mit mehr als 1 Promille fährt. Die Statistiken beweisen es: man schätzt, dass auf den Straßen mindestens 1 Unfall mit Verletzten auf 6 der Schläfrigkeit geschuldet ist. Auf den Autobahnen, wo die Strecken noch monotoner sind, liegt dieser Satz noch höher.

 

Das Gefühl der Unverwundbarkeit bekämpfen

Mehr als 1 wallonischer Autofahrer auf 2 sagt, dass er in der Lage ist, der Müdigkeit auf einer Strecke von einer Stunde oder weniger zu widerstehen. Und dennoch, die Schläfrigkeit wird seine Fahrkünste beeinflussen, ohne dass er sich dessen bewusst wird. Die Unfälle, die dadurch entstehen sind oft fatal, da der Fahrer den Unfall ungebremst verursacht hat.

 

Einige Ratschläge für lange Strecken

• Idealerweise achtet man darauf, am Abend vor der Abfahrt und an den vorhergehenden Tagen genügend zu schlafen (mindestens 8 Stunden pro Nacht).
• Wenn vor der Abfahrt Medikamente eingenommen werden, sollte man sich bei seinem Arzt oder Apotheker vergewissern, dass sie sich nicht auf die Fahrtätigkeit auswirken (gilt natürlich für alle Fahrten).
• Während der Fahrt muss man zwischen 02.00 Uhr und 05.00 Uhr morgens, sowie zwischen 13.00 Uhr und 15.00 Uhr nachmittags besonders wachsam sein, da es sich um Perioden handelt, die für die Müdigkeit am günstigsten sind. Während diesen Zeiträumen ist es also besser, das Steuer einer anderen Person im Wagen zu überlassen, oder sogar die Nacht in einem Hotel zu verbringen und am nächsten Tag weiterzufahren.
• Vermeiden Sie schweres Essen während der Fahrt. Kohlenhydrate und Fette begünstigen die Schläfrigkeit während einer halben bis zu einer Stunde nach der Einnahme. Trinken Sie keinen Alkohol.
• Halten Sie nach den ersten Anzeichen einer Ermüdung an (Schwierigkeiten, den Kopf gerade zu halten, starrer Blick, ständiges Bedürfnis, seine Sitzposition zu ändern, Hang sich das Gesicht, die Hände oder den Nacken zu reiben), um eine kurze Ruhepause einzulegen (15-20 Minuten) oder das Steuer einem Anderen zu überlassen.

 

Wichtig

Nicht behandelte Schlafstörungen (Atemstörungen beim Schlaf, chronische Schlaflosigkeit) stellen einen erschwerenden Faktor bei der Tagesmüdigkeit dar. Dies gilt ebenso für die Einnahme von gewissen Medikamenten. Im Zweifelsfall ist es ratsam, einen Arzt zu Rate zu ziehen. Alkoholkonsum kann ebenfalls eine einschläfernde Wirkung haben.