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Erpressung im Internet

 Vor Erpressung schützt auch das Internet nicht – im Gegenteil. Das World Wide Web bietet Cyberkriminellen viele Möglichkeiten. Hier einige Beispiele:

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Erpresserische E-Mails nach angeblichem Pornokonsum

Diese Art der Erpressung gibt es in verschiedenen Formen und ist seit mehreren Jahren im Internet verbreitet.

Bei einer Variante geben sich die Täter als Hacker aus und verschicken wahllos E-Mails. Sie behaupten, den Empfänger beim Surfen auf Pornoseiten erwischt zu haben. Dabei hätte sich der Empfänger eine Schadsoftware eingefangen und den angeblichen Hackern Zugang zu seinem PC oder seiner Webcam ermöglicht. Die Erpresser verlangen nun Geld, damit sie die gesammelten Informationen nicht an die Kontakte des Opfers weiterleiten.

In einer anderen Version wird behauptet, dass der Empfänger der erpresserischen E-Mail im Internet auf einer Porno- oder gar pädopornographischen Internetseite gewesen wäre. Die Erpresser geben sich in dem Schreiben als Polizei, Staatsanwaltschaften, Anwälte der Opfer oder Organisationen gegen Kindesmissbrauch, Inkassounternehmen usw. aus. Der E-Mailempfänger wird in dem Schreiben gebeten eine gewisse Summe als „Strafe“ oder „Schadensersatz“ zu zahlen.

Bezahlen Sie nicht!

Die Erpresser bluffen und setzen Sie unter Druck, damit Sie aus Angst den geforderten Betrag bezahlen. Oft wird eine Zahlung per Bitcoins verlangt.

  • Antworten Sie nicht auf diese E-Mail.
  • Blockieren Sie den Absender.
  • Bezahlen Sie nicht. Die Polizei versendet keine Zahlungsaufforderungen per E-Mail für den Besuch von Porno- bzw. kinderpornographischen Seiten.
  • Löschen Sie die E-Mail.

 

Zuerst gehackt und dann erpresst

Der Titel erklärt diese Form der Erpressung schon recht gut. Die Erpresser dringen illegal in Ihren Computer oder Online-Konto ein. Dies geschieht zum Beispiel durch das Anklicken von bösartigen Links, welcher sich in einer E-Mail befanden. Das Eindringen kann aber auch durch das Anklicken oder Liken von Beiträgen in sozialen Netzwerken oder anderen Beiträgen des Internets geschehen.

Nachdem Ihr Computer gehackt wurde, wird dieser von den Erpressern auf sensible Daten durchsucht. Im Anschluss werden diese Daten verschlüsselt oder kopiert. Jetzt folgt die Erpressung. Entweder soll eine Gebühr verrichtet werden, damit der Zugang zu Ihren Daten wieder hergestellt wird oder man droht mit der Veröffentlichung der gesammelten Daten.

Auch hier gilt: Lassen Sie sich nicht erpressen!

 

Damit es erst gar nicht zu so einem Angriff kommen kann, gilt es, die Daten vorab zu schützen.

  • Benutzen Sie unterschiedliche und starke Passwörter aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Zeichen.
  • Die „Zwei-Faktoren-Authentifizierung“ bietet eine weitere Hürde für Hacker. Dabei handelt es sich um eine doppelte Absicherung. Nachdem Sie Ihr Passwort eingegeben haben, benötigen Sie einen weiteren Code, den Sie zum Beispiel per SMS zugesandt bekommen. Erst danach wird der Zugang zu den gewünschten Daten freigegeben.
  • Allgemein gilt: Achten Sie darauf, was Sie im Internet anklicken, liken und weiterleiten.
  • Benutzen Sie ein Anti-Virenprogramm.
  • Machen Sie regelmäßig Backups Ihrer Daten und speichern Sie diese separat ab.

Wenn es trotzdem zu einem Angriff gekommen ist:

  • Kappen Sie umgehend alle Netzverbindungen.
  • Ändern Sie Ihre Passwörter.
  • Lassen Sie Ihren Computer von einem IT-Spezialisten auf Viren oder anderen unerwünschte Programme untersuchen.
  • Zahlen Sie nicht!
  • Erstatten Sie Anzeige.

 

Sextortion

Bei dieser Erpressungsform wird mit der Veröffentlichung von Nackt- bzw. Sexbildern und Videos des Opfers gedroht. Die Erpresser beschaffen sich dieses Material auf verschiedene Art und Weise:

  • Während einer Liebesbeziehung werden intime Fotos und Videos aufgenommen.
  • Als Liebesbeweis wird die Aufnahme solcher Fotos oder Videos verlangt.
  • In Partner- bzw. Singlebörsen: Nachdem das Vertrauen des Opfers erschlichen wurde, wird dieses im Laufe der Unterhaltungen zur Aufnahme von intimen Fotos oder gar Videos gebracht.
  • Der Computer des Opfers bzw. die Webcam wird gehakt. Anschließend werden heimlich Bilder oder Videos, mit voyeuristischem Hintergrund, aufgezeichnet.

Seien Sie vorsichtig, dass Internet vergisst nie.

Auch wenn es gilt, die Erpresser oder gar die Verbreiter solcher Aufnahmen zu bestrafen, so leiden die Opfer extrem unter dieser Situation. Aus diesem Grund ist Vorbeugen oft besser als heilen.

Achten Sie darauf, was Sie im Internet verschicken.

  • Weniger ist manchmal mehr. Ein Foto kann auch erotisch wirken, indem nicht alle Körperteile zu sehen sind.
  • Zeigen Sie nicht Ihr Gesicht.
  • Machen Sie nichts, was Sie nicht wirklich möchten. Wenn das Bild zum Beispiel als Liebesbeweis verlangt wird, so sollte man doch zwei Mal überlegen, ob es das wert ist.
  • Nach Beendigung einer Beziehung sollten intime Bilder und Videos gemeinsam gelöscht werden.
  • Achten Sie auf die Position Ihrer Webcam. Bedecken Sie diese, wenn sie nicht genutzt wird.

Wenn es trotz aller Vorsicht zur Erpressung kommt:

  • Sie sind das Opfer, nicht der Täter!
  • Verlangen Sie das sofortige Löschen der Aufnahmen.
  • Zahlen Sie nicht.
  • Erstatten Sie Anzeige!

 

Partnerbörsen-Trickbetrug

Der Chat-Partner befindet sich in einer Notlage und benötigt Geld oder kann nicht zu Ihnen reisen, weil er kein Geld hat? Auch hier ist Vorsicht geboten. Meist fangen solche Geldanfragen mit kleinen Beträgen an und steigern sich im Laufe der Chats.

Was ist zu tun?

  • Egal wie plausibel die Gründe sind: Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
  • Sprechen Sie mit einem Angehörigen über die Geldanfrage.
  • Überweisen Sie kein Geld.
  • Melden Sie verdächtige E-Mails der Polizei.

 

Im Falle eines Schadens:

  • Lassen Sie Ihr Konto sperren. Card Stop (070 344 344) ist rund um die Uhr und sieben Tage die Woche erreichbar.
  • Kontaktieren Sie umgehend Ihre Bank.
  • Sammeln Sie alle Beweismittel (Mitteilungen, E-Mails, Kontoauszüge,…) Machen Sie Bildschirmfotos der verschiedenen Transaktionen.
  • Ändern Sie Ihre Passwörter.
  • Reichen Sie Klage bei der Polizei ein.

Im Allgemeinen gilt: Melden Sie verdächtige Anrufe, E-Mails oder SMS der Polizei!

 

Kontakt Polizei:

Leitstelle der Polizeizone Weser-Göhl (24/24 Stunden): 087 / 55 25 80

Notruf Polizei: 101

 

Weitere Informationen zu diesem Thema:

Büro für Kriminalitätsvorbeugung der Polizeizone Weser-Göhl

Loten 3 b

4700 EUPEN

Tel.: 087 / 450 428

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